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Abstract

In einem gemeinsamen Projekt setzen wir uns mit dem Verhältnis von ‚Essen‘ und ‚Klasse‘ in und außerhalb des Bereichs familiärer Sorgebeziehungen auseinander. Den Kontext des Workshops haben wir genutzt, um unsere Forschungspraxis und Vorhaben allgemein zu beschreiben und damit verbundene Fragen, die uns bei der Arbeit beschäftigen, mit den Teilnehmenden zu diskutieren. Der vorliegende Text fokussiert am Beispiel von deutschen Lebensmittelwerbungen insbesondere der 1990er und 2000er Jahre den Zusammenhang von ‚Werbung‘ und ‚Klasse‘ und arbeitet mit der These, dass Werbespots dieser Dekaden aus verkaufsstrategischen Gründen zwar keine Lebenswelten in materiell prekären Bedingungen darstellen, Hinweise auf die prekären Lebensbedingungen ihrer potentiellen Zielgruppe dennoch nicht ganz vermeiden können und dabei gezielt und auf potentiell schädliche Weise in Eltern/Kind-Beziehungen eingreifen. Die Analyse dieser Werbespots nehmen wir zum Anlass, über ermächtigende Interventionsmöglichkeiten im Zusammenhang von ‚Essen‘, ‚Klasse‘ und ‚Sorge‘-Arbeit nachzudenken.